Topographie und Raum in der deutschen Sprache und Literatur
Topographie und Raum in der deutschen Sprache und Literatur
Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Germanistik 2011 in Zusammenarbeit mit dem Dipartimento di Studi Letterari, Linguistici e Filologici und der Facoltà di Lettere e Filosofia der Università di Trento und dem Institut für Germanistik der Universität Innsbruck
Durch die Auseinandersetzung mit Phänomenen der Globalisierung und der Internationalisierung hat sich in den Geistes- und Sozialwissenschaften der Fokus von der Zeit hin zum Raum verschoben. Mit dem Blick auf transnationale Bezüge werden auch neue Perspektiven auf das Lokale eröffnet. Im Zuge des in den Cultural Studies ausgerufenen ‚spatial turns‘ wird Raum sowohl als territoriale und physische als auch als symbolische Kategorie aufgefasst, die von Herrschafts- und Machtkonstellationen durchzogen ist. ‚Raum‘ kann daher nicht mehr als transkulturelle und transhistorische Universalie gedacht werden, vielmehr haben Medialisierung, Virtualität, Globalisierung und nicht zuletzt Öko–nomisierung äußere wie innere Räume verändert und damit zugleich das Wahrnehmen und das Einnehmen von Räumen. In einer paradoxen Gesellschaft, die in globalisierten, virtuellen und flexiblen Räumen angesiedelt ist und dem Fremden mit Abschottung und Abschiebung begegnet, besitzt der Blick auf erzählte Räume und die topographische Qualität der Sprache angesichts der ‚Topographischen Wende‘ besonders in den Sprach-und Literaturwissenschaften jedenfalls Aktualität. Dabei sollten hier die Begriffe Räume/Landschaften/Topographien weit gefasst, die thematische Vorgabe offen, die theoretischen Ausgangspunkte vielfältig sein.
IMG> Giovanni Cavulli